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Gedanken#9


Leben und Sterben

Manchmal ist es einfach ungerecht, wenn man vom Tod eines Menschen erfährt der viel zu früh gegangen ist.

Ein Mensch der noch viel vorhatte im Leben, ein Mensch, der völlig unverschuldet viel Traurigkeit, Ratlosigkeit und auch Wut zurück lässt.

Es gibt keinen erkennbaren Grund warum ein plötzlicher Tod irgendeinen Sinn ergeben sollte, zumindest im menschlichen Denken ist dafür kein Platz vorhanden.

Wir leben aber in einer Welt die vergänglich ist, in einer Welt die ständig mit der Fülle des Lebens und der Kargheit des Todes bestückt ist, einer Welt wo das eine ohne das andere nicht existieren kann.


Wir wissen das, aber wollen es nicht wahr haben.

Das Leben und der Tod sind Geschwister, sie sind wie siamesische Zwillinge, die man nicht trennen kann, weil sonst beide nicht mehr existieren würden. Sie können nur gemeinsam „überleben“.


Eine Schicksalsgemeinschaft!?


Es macht sich aber trotzdem das Gefühl breit, dass der Tod immer siegt weil er etwas beenden kann, weil er endgültig ist. Der Tod scheint der Stärkere der beiden Zwillinge zu sein.


Er schafft Tatsachen.


Da möchte ich widersprechen!

Ich glaube nämlich, dass es sich umgekehrt verhält.

Ich bin überzeugt, dass das Leben viel stärker ist als der Tod, weil es nicht etwas beendet sondern ständig etwas Neues hervorbringen kann, etwas das den Tod überdauert.

Der Tod kann vor allem die lebendige Erinnerung an einen Menschen nicht auslöschen.

Das was der Mensch zu Lebzeiten geschaffen hat, das bleibt, wenn wir nicht aufhören darüber zu reden und uns zu erinnern.


Das Leben benutzt sogar den Tod um erneut Leben zu schaffen. Besonders jetzt im Frühling können wir das wundervoll beobachten.

Ich vermisse oft die einfache Dankbarkeit für das eigene Leben, immer ist alles so beschwerlich und man hat das Gefühl, gewisse Tage und Situationen sind nicht zu ertragen, also eigentlich nicht „lebenswert.“

Ich wünsche uns, dass wir bewusster Leben, dass wir diese Dankbarkeit gegenüber der erfahrbaren Welt immer intensiv spüren können und vor allem, dass wir uns bewusst werden wie kostbar jede Sekunde dieses Lebens ist.

Jeder gute Moment trägt dazu bei, dass sich irgendwann einmal, wenn wir nicht mehr in dieser Welt sind, jemand an uns erinnert und uns so wieder auferstehen lässt.

Mit dieser Gewissheit möchte ich uns daran erinnern, dass es ein Leben nach dem unvermeidbaren Tod gibt.

Ein Leben wo unsere schönen Momente, unser Humor, unser Lachen, die Geschichten über uns präsent und lebendig bleiben.

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