Lazarus komm heraus!
Dieser zentrale Satz, dieser Ruf, diese Aufforderung soll uns durch die heutigen Gedanken zum Evangelium begleiten.
Ich bitte euch einmal ganz im Stillen diesen Satz zu sagen, aber setzt in Gedanken statt Lazarus euren eigenen Namen ein.
Jetzt können wir es spüren: Jesus ruft uns, wir sollen so wie Lazarus rauskommen.
Dieses Grab aus dem wir rauskommen sollen, das symbolisiert unser Versteck, unsere sogenannte Komfortzone, wo wir uns vermeintlich sicher fühlen.
Dieser Platz wo wir uns nichts dreinreden lassen. Dieser Ort wo wir es uns sozusagen gerichtet haben. Das ist der Ort wo alles zugedeckt ist, quasi eingewickelt in Leinenbinden und bedeckt mit einem Schweißtuch, wo nicht über uns gesprochen wird, aber auch der Ort wo wir uns nicht erklären müssen, wo wir in einer trügerischen Starre verharren.
Lazarus komm heraus!
Jetzt wo wir den Ruf hören und aus Neugier heraustreten aus diesem Versteck, aus dieser Komfortzone, sind wir da schon glücklich und frei?
Nein, wir sind noch verhüllt mit Leinen, auch ein Synonym für unsere Altlasten, wir müssen uns erst davon befreien, aber wie? Es ist alles eng anliegend, wir können nichts sehen, riechen, erkennen und wir können auch unsere Hände nicht benutzen, wir sind noch hilflos, aber wir haben die ersten Schritte getan.
Jesus bittet daher Menschen die schon befreit sind uns zu helfen. Wer sind diese Menschen?
Es kann jede und jeder sein die oder der für uns da ist, die oder der uns stützt im Leben, es sind alle Menschen die uns achten und lieben. Sie lösen behutsam die Leinenbinden, Schicht für Schicht. Das Atmen fällt jetzt schon bedeutend leichter.
Lazarus komm heraus!
Atmen wir tief durch wenn unser Kopf vom Schweißtuch befreit ist.
Es macht nichts wenn wir von dem vielen Licht noch geblendet werden. Erst nach und nach können wir die Fülle der Schönheit unserer Umgebung erkennen. Wir werden dieses Wohlwollen sehen, die Freundlichkeit, die Zuneigung. Wir werden den angenehmen Geruch wahrnehmen und wir werden die Berührungen spüren, die sanft und tröstend sind.
Lazarus komm heraus!
Jetzt sind wir völlig befreit von den Leinenbinden, von unseren Altlasten, wir sind völlig nackt vor Gott, wir haben nichts mehr, wo wir uns verstecken können, wir brauchen uns auch nicht mehr zu verstecken, weil Gott uns so annimmt wie wir sind. Gott findet uns als Ganzes wundervoll.
Lazarus komm heraus!
Jetzt können wir klar sehen, wir nehmen unsere Umgebung wahr, wir können sie greifen, spüren, riechen und wir bemerken, dass es viel angenehmer und vor allem befreiender ist als in unserem Versteck, in unserer Komfortzone.
Lazarus komm heraus!
Setzen wir noch einmal unseren Namen ein und lassen wir uns von Jesus rufen!
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