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Gedanken#13


MACHT

In vielen Religionsgemeinschaften gibt es meiner Meinung nach 2 Arten von Macht. Die eine "Macht" verleitet uns über jemanden oder etwas zu bestimmen.

Es ist diese Art von Macht, die der Kirche so gar nicht gut tut.

Am Beginn steht sicher meist der gute Wille, Dinge in die Hand zu nehmen, Dinge zu verändern, etwas Neues entstehen zu lassen.

Die vorgegebene oder vorherrschende Struktur verleitet aber viel zu oft diese gegebene Macht nur für den persönlichen Vorteil zu nutzen.

Viele Seelsorger:innen haben nicht verstanden wozu eine Beauftragung eigentlich befähigen soll.


Diese gegebene Macht ist meiner Meinung nach nichts anderes als ein Vorschuss an Vertrauen, eine Geschenk das dazu da sein sollte, dass wir aus einem großen Reservoir an Empathie und Zuversicht schöpfen dürfen. Es ist aber in keiner Weise dafür da, dass wir dieses Reservoir dazu benutzen um es uns zu "richten".


Die Auswüchse dieses Missverstehens von Macht in der Kirche sind gigantisch. Skandale über Skandale und ganz oben der beschämende Missbrauch.

Die Kirche muss lernen, sich von dieser Macht zu verabschieden sonst ist sie gescheitert. Ein Amt in der Kirche soll nicht mehr an dem gemessen werden mit welcher Fülle an Gestaltungsmöglichkeiten es ausgestattet ist, sondern daran wie es in seinen Möglichkeiten den Menschen dient.


Die zweite Seite der Macht ist die Schönheit der Seele.

Sie ist unantastbar, weil sie nicht vom Menschen geschaffen ist.

Es ist diese einfache Natürlichkeit, die Geradlinigkeit, die Authentizität eines jeden Menschen.

Die Seele ist dort zuhause wo es kein Sicherheitsnetz gibt.

Die Seele ist aber keineswegs unvorsichtig wenn sie keine Sicherungshaken verwendet, sie besitzt dieses Urvertrauen, das über alle Ängste erhaben ist.


Ich glaube, dass jede und jeder Einzelne dazu berufen ist immer wieder nach den ganz eigenen Möglichkeiten an der Verbesserung des Zusammenlebens mit zu arbeiten.


Die Kirche benötigt ganz viele kritische und beseelte Menschen um sich wieder auf ihre Stärken besinnen zu können. Diese Stärke ist nicht die Macht des verliehenen Amtes, sondern die Macht der uns allen geschenkten Schönheit der Seele.

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