(Foto: Romana Gillesberger)
Ankunft
Wie geht es mir persönlich mit dem Advent, mit der Ankunft?
Für mich hat sich das Leben lange so angefühlt, als würde ich nie ankommen.
Da war etwas, das mich irgendwie gehetzt hat, das war vermeintlich mein Motor, mein Antrieb, aber eher so, wie wenn ich immer einen Schritt zu langsam gewesen wäre.
Dann hab ich mich atemlos, eben gehetzt oder getrieben gefühlt, irgendwie fremdbestimmt.
Ich war dann irgendwann an dem Punkt angelangt, wo mein Kopf noch laufen wollte, aber die Füße nicht mehr mitgespielt haben.
Ich bin gestolpert und gefallen.
Da war sie dann plötzlich da, die Zeit der Stille, die Zeit der Ruhe, die Phase in meinem Leben wo ich wieder zu Atem gekommen bin.
Zuerst war dieser Zustand ungewohnt, ja fast ein wenig bedrohlich, aber dann mit der Zeit habe ich gelernt, dass auch das Gehen seinen Sinn hat.
Man muss nicht überall hinlaufen.
Diese Ruhe die man geschenkt bekommt, wenn man seine innere Geschwindigkeit findet, ist etwas das jede und jeder für sich selbst entdecken darf.
Im Advent finde ich ist die ideale Zeit dafür, sich zumindest mal dem Gedanken zu widmen ob man nicht doch öfter mal kurz davor ist zu straucheln.
Die so oft bemühte "Zeit der Stille", sollte nicht nur zu einer Floskel degradiert werden, sondern ein Anlass dafür sein, stehen zu bleiben, innezuhalten um dann mit seinem Innersten ein Gespräch zu suchen.
Im Laufen geht das nicht, das könnt ihr mir glauben, ich hab es versucht!
Bei sich selbst ankommen ist der persönliche Advent, den wir uns selbst schenken dürfen.
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